Therapieablaufbeschreibung:
Schritt 1: Induktionsbehandlung inkl. Mobilisierung
Zunächst werden die Patienten mit einer Chemotherapie behandelt, um einen Großteil der Tumorzellen zu zerstören. Durch die gleichzeitige Gabe von bestimmten Wachstumsfaktoren kann die Anzahl der Blutstammzellen im peripheren Blut erhöht werden. Diesen Prozess nennt man Mobilisierung.
Schritt 2: Gewinnung der Blutstammzellen
Zur Gewinnung der Blutstammzellen wird der Patient für ein paar Stunden an einen Zellseparator angeschlossen. Es werden ausreichend Blutstammzellen aus dem peripheren Blut herausgefiltert, diese werden vor der Übertragung aufbereitet und bis zur Rückgabe an den Patienten eingefroren.
Schritt 3: Hochdosis-Chemotherapie
Nachdem genügend Stammzellen gewonnen wurden, erhält der Patient eine weitere, jetzt aber Hochdosis-Chemotherapie, d. h. eine hochdosierte Kombination von verschiedenen Zytostatika (Beispiele: s. Tabelle 1). Auch erhalten die Patienten in ausgesuchten Therapiekonzepten zusätzlich eine Ganzkörperbestrahlung, damit möglichst viele Tumorzellen abgetötet werden.
Schritt 4: Stammzellreinfusion
Ein bis zwei Tage nach der Hochdosis-Chemotherapie werden den Patienten die zuvor entnommenen und aufgearbeiteten Blutstammzellen mittels einer Transfusion in die Vene zurückgegeben.
Mit der Infusion von eigenen, gesunden Blutstammzellen können im Knochenmark neue Blutzellen gebildet werden und das Immunsystem des Patienten wird wieder hergestellt.
Hochdosis-Chemotherapie |
Indikation |
- Thiotepa + Etoposid + Ara-C + Melphalan (auch bekannt als TEAM)
- Thiotepa + Busulfan + Melphalan
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Non-Hodgkin Lymphom ohne ZNS Beteiligung, inkl. Hodgkin Lymphom |
- Thiotepa + Carmustin
- Thiotepa + Busulfan
- Thiotepa + Busulfan + Cyclophosphamid (auch bekannt als TBC)
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Non-Hodgkin Lymphom mit ZNS Beteiligung |
Tabelle 1: Beispiel von Thiotepa-haltigen Kombinationen in der Hochdosis-Chemotherapie vor der autologen Stammzelltransplantation
Wie läuft eine allogene Stammzelltransplantation ab?
Bei der allogenen Stammzelltransplantation erhält der Patient die Stammzellen von einer gesunden, passenden Person (des Spenders) nach einer hochintensiven Chemotherapie mit oder ohne Strahlentherapie (Konditionierung). Die gespendeten Stammzellen können entweder von einem verwandten oder von einem nicht verwandten Spender stammen. Damit Abwehrreaktionen der gespendeten Stammzellen gegen den Organismus des Empfängers sehr gering ausfallen, sollten bestimmte Gewebemerkmale des Spenders und des Empfängers übereinstimmen. Bei dem Spender wird zwischen Familien- und Fremdspender unterschieden.